2008-10-22 09:34:39

EU: „Gegenseitiges Kennenlernen nötig“


RealAudioMP3 Die Christen und Muslime in Europa wissen zu wenig voneinander. Das sagte der Vize-Präsident der europäischen Bischofskonferenzen (CCEE), Kardinal Jean-Pierre Ricard, bei der christlich-muslimischen Konferenz in Mechelen. Bei diesem Dialog gehe es auch darum, die verschiedenen kulturellen Hintergründe der Christen und Muslime zu respektieren. Denn Europa sei eine Vereinigung verschiedener Zivilisationen, so Kardinal Ricard. Unser Korrespondent vor Ort, Mario Galgano, fasst die bisherige Diskussion zusammen.

Die Rede des französischen Kardinals Jean-Pierre Ricard bezog sich vor allem auf die Beziehung zwischen Staat und Religionsgemeinschaften. Es sei unbedingt notwendig, dass die Christen und vor allem die Muslime in Europa die staatlichen Regeln respektieren. Ein weiterer wichtiger Punkt sei der gegenseitige Respekt und die Anerkennung der jeweiligen theologischen Grundsätzen. Hier sieht Kardinal Ricard die größten Schwierigkeiten in der heutigen Zeit. Für die Muslime sei nämlich Demokratie a priori etwas ihnen Fremdes, weil Demokratie sich nicht aus dem Islam heraus entwickelt habe. - Die anwesenden muslimischen Vertreter stimmten zwar zu, dass es Muslime in Europa gibt, die Mühe haben, die Regeln der Demokratie anzuerkennen. Dennoch sei das europäische Demokratieverständnis mit dem Islam durchaus vereinbar. Die Teilnehmer der christlich-muslimischen Konferenz im belgischen Mechelen werden nun ein Grundsatzpapier erarbeiten, in dem sie die wichtigsten Forderungen an Christen und Muslime, aber auch an die politischen Verantwortlichen auflisten.

(rv 22.10.2008 mg)







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