2008-10-22 13:08:10

Bolivien: Kirche froh über Einigung


Die Kirche in Bolivien hat sich erleichtert über die Beilegung der schweren Staatskrise der letzten Wochen gezeigt. Man hoffe, dass das nun vereinbarte Referendum über die neue Verfassung Boliviens friedlich ablaufen werde und dass die Bürger frei über ihre Stimme verfügen können, sagte der Bischof von El Alto, Jesus Juarez, am Dienstag in La Paz. Der Generalsekretär der Bolivianischen Bischofskonferenz forderte politische und soziale Entscheidungsträger des Landes auf, den Weg des Dialogs weiter zu gehen und das bolivianische Volk nicht zu betrügen. Positiv hob er hervor, dass die freie Religionswahl und -ausübung in dem Gesetzestext festgeschrieben wurde. Zuvor hatte der Kongress nach einer Marathonsitzung die neue Verfassung angenommen, nachdem rund 100 von über 400 Artikeln der ursprünglichen Version auf Druck der Opposition geändert worden waren. Vor dem Kongress hatten Tausende Demonstranten Stellung bezogen und drohten das Gebäude abzuriegeln, um die Abgeordneten zu einer Einigung zu zwingen. Unter ihnen befand sich auch Staatspräsident Evo Morales. Dieser hatte unter anderem mit seinem Verzicht auf eine mehrmalige Wiederwahl einen Kompromiss möglich gemacht. Am 25. Januar 2009 soll die Bevölkerung über die neue Verfassung abstimmen. Im Dezember 2009 sollen Neuwahlen abgehalten werden. Der Plan von Morales, Bolivien mit einer neuen Verfassung neu zu gründen und die Belange der indigenen Bürger in den Mittelpunkt zu stellen, hatte das Land an den Rand eines Bürgerkrieges getrieben. Vor allem die weiße Oberschicht in mehreren Tieflandprovinzen leistete heftigen Widerstand. Auf Druck internationaler Vermittler
und der Kirche gaben nun die Anhänger des Präsidenten in entscheidenden Punkten nach.

(kna 22.10.2008 sk)








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