Das Thema Illegale Einwanderung ist im Präsidentschaftswahlkampf bisher zu wenig berücksichtigt
worden. Das beklagt der Präsident der US-Bischofskonferenz, Joseph Wenski, in einem
Artikel in der „Washington Post“. Die nächste Regierung müsse sich dieser Frage stellen
und eine konsistente, effektive und menschliche Politik entwickeln. „In Wahrheit haben
Razzien, eine Zunahme an Strafverfolgungen und die Errichtung einer Mauer entlang
Teilen unserer südlichen Grenze kaum etwas dazu beigetragen, die Schwierigkeiten,
vor die uns illegale Einwanderung stellt, zu beheben“, so der Bischof wörtlich. Das
Vorgehen der Regierung habe vielmehr das Vertrauen zwischen den Einwanderern und
den Ortsbehörden getrübt. „70 Prozent dieser illegalen Einwanderer leben schon seit
Jahren in unserem Land und haben kein Zuhause, in das sie zurückkehren können. Diese
Menschen sehen sich als Amerikaner und würden lieber im Schatten leben als ihre Kinder,
die amerikanische Staatsbürger sind, mit an einen Ort zu nehmen, den sie nicht kennen“
,fügt Bischof Wenski hinzu. Es müsse eine umfassende, ausgewogene Einwanderungspolitik
entwickelt werden, um das „Politik-Vakuum“ zu füllen, das die Untätigkeit des Kongresses
im vergangenen Jahr zurückgelassen habe.