2008-10-21 14:28:23

Afghanistan: Weitere zivile Opfer?


RealAudioMP3 Caritas International rechnet mit weiteren zivilen Terror-Opfern in Afghanistan. Nach dem Tod zweier weiterer deutscher Soldaten am Hindukusch mehren sich zudem die Stimmen, die eine Kursänderung des Einsatzes fordern. Die vom Bundestag beschlossenen weiteren Soldaten könnten an der prekären Sicherheitslage nichts ändern , sagte Thorsten Hinz von Caritas International dem Kölner Domradio.

„Das sehen wir zwiespältig. Die Sicherheitslage hat sich enorm verschlechtert in den letzten Monaten, und 1.000 Soldaten werden da nicht eine gravierende Verbesserung bringen. Umso dringender sehen wir, dass andere Wege gefunden werden müssen, um diesen Bürgerkrieg im Land zu befrieden.“

Caritas setze in Afghanistan voll auf zivile Maßnahmen und auf Gespräche mit den verschiedenen Kriegsparteien, so Hinz. Allerdings sei die Frage nach wirksamen Friedensstrategien in Afghanistan außerordentlich vielschichtig.

„Diese komplexe Situation, mit der wir in Afghanistan zu tun haben, in der die Nachbarstaaten eine große Rolle spielen, in der die Großmächte China und Russland eine große Rolle spielen, muss auf allen Ebenen anders angegangen werden. Es sind viele Fehler gleich nach dem Einmarsch 2001 gemacht worden, die jetzt schmerzhaft deutlich werden. Die Entwaffnung verschiedener Milizen ist nicht konsequent genug durchgeführt worden, es sind viele Kooperationen mit ehemaligen Warlords eingegangen worden, der Drogenanbau ist nicht massiv angegangen worden - das sind Problemfelder, in denen sich ein Bürgerkrieg wieder neu und sehr massiv entwickeln konnte.“

 
(domradio, 21.10.2008 gs)








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