Benedikt XVI. hat
am Sonntag den italienischen Marienwallfahrtsort Pompeji besucht. In der Nähe der
Ruinen des antiken Pompeji betete er am Abend einen Rosenkranz in der Basilika, die
zu den meistbesuchten Pilgerzielen in Italien zählt.
„Der Rosenkranz ist eine
Schule der Betrachtung und des Schweigens. Auf den ersten Blick könnte er wie ein
Aneinanderreihen von Worten wirken, also schwer zu vereinbaren mit dem Schweigen,
das für Meditation und Betrachtung doch eigentlich empfohlen wird. Aber in Wirklichkeit
stört die ständige Wiederholunng des Ave Maria nicht das innere Schweigen, sondern
nährt es vielmehr. Das ist vergleichbar mit dem, was die Psalmen im Stundengebet ausmachen:
Das Schweigen blüht durch diese Worte und Sätze hindurch – nicht als Leere, sondern
als Präsenz eines letzten Sinnes, der die Worte übersteigt und mit ihnen zusammen
zu Herzen geht.“
Papst-Meditation über das Schweigen – den italienischen Zeitungen
fiel in ihren Montags-Ausgaben ein anderes Schweigen des Papstes auf: Zur Camorra
nämlich, dem örtlichen Ableger der Mafia, hatte Benedikt in Pompeji nichts gesagt.
Zu dem Thema hat er „absichtlich geschwiegen“, erklärt Pater Ciro Benedettini vom
Vatikanischen Pressesaal. Benedikt XVI. habe vielmehr die Energien, mit denen man
die Camorra bekämpfen könne, positiv schildern wollen. Der Vatikan verweist darauf,
dass der Papst im Oktober letzten Jahres, bei einem Besuch in Neapel, deutliche Worte
zum Thema Mafia gefunden habe.
(rv 20.10.2008 sk)
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Ein Bericht über den Papstbesuch in Pompeji mit viel Stimmung und Tönen...