Mit Applaus und Enthusiasmus
haben die Teilnehmer der Bischofssynode an diesem Samstag einen ersten Entwurf für
das Abschlussdokument der Synode aufgenommen. Erzbischof Gianfranco Ravasi stellte
als Präsident der Kommission für die Botschaft der Synode die inhaltlichen Leitlinien
vor, an denen sich das Abschlussdokument orientieren soll. Jutta Lütkecosman berichtet:
Vor
allem drei Kriterien spielten laut Erzbischof Ravasi eine zentrale Rolle für die konkrete
Ausgestaltung des Dokuments. Das sei erstens die „Wesentlichkeit“. Das heißt, der
Text soll schlicht sein und sich auf essenzielle Punkte beschränken. Zweitens sei
der Inhalt auf seine „Wirksamkeit“ hin auszurichten – damit das Synodendokument nicht
„lang und flach wie ein Schwert“ wirke, so Ravasi. Und drittens stelle sich die Notwendigkeit
eines „wertvollen“ Inhalts, der fundamentale Prinzipien für die Bibelmission festhalte.
Wie diese Prinzipien im Detail aussehen sollen? Darüber werden die Synodenväter noch
weiter diskutieren und abstimmen müssen. Einig sind sich die Bischöfe bisher darüber,
dass das Dokument über die verschiedenen Erscheinungsformen der Stimme Gottes reflektieren
soll. Das Wort Gottes könne sich sowohl in Form der Evangelien und in der Figur Christus,
als auch in Form der Kirche und in der Mission offenbaren. Zudem soll das Dokument
auch einen besonderen Dank an all diejenigen enthalten, die sich in den Dienst der
Verkündigung gestellt haben und dabei zum Teil ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen.
Konsens herrschte auch über den wiederholten Vorschlag, die Grundgedanken des Synodendokuments
in weniger als zwei Seiten zusammenzufassen. In Kurzform könnten die Synodenbeschlüsse
dann auch zur Information und für den Gebrauch in den Gemeinden verteilt werden. Diese
praxisorientierte Ausrichtung der Synode bestätigte auch Schwester Nuria Kalduk Bernardes.
Sie ist Dozentin für die Theologie des Alten Testamentes an der päpstlichen Universität
Gregoriana in Rom und nimmt als Expertin an der Synode teil. Gegenüber Radio Vatikan
sagte sie:
„Dies ist keine Synode, die sich nur an Experten, Exegeten
und studierte Bibelspezialisten richtet. Sie hat überwiegend pastorale und missionarische
Ziele. Ich glaube dass diese Synode weniger Fortschritte im Bezug auf die wissenschaftliche
Betrachtung der Bibel bringt. Die Synode leistet vielmehr einen Beitrag, der im Leben
der Kirche und der Menschen eine Rolle spielt, sowie für die Sakramente und die Verkündigung
der Bibel.“ (rv 18.10.2008 ad)