Die katholischen Bischöfe von England und Wales fordern die Katholiken im Land dazu
auf, sich gegen das geplante Gesetz zur menschlichen Fortpflanzung und Embryologie
einzusetzen. Das neue Gesetz bestimmt, dass im Fall einer künstlichen Befruchtung
Väter nicht unbedingt erforderlich sind, und setzt die Obergrenze für eine Abtreibung
auf die 24. Schwangerschaftswoche hinauf. Damit wären Abtreibungen in Großbritannien
bis zum Ende des 6. Monats straffrei. Außerdem würde die bisher notwendige Zustimmung
zweier Ärzte zur Abtreibung wegfallen, und auch Hebammen und Krankenpflegerinnen könnten
die Befugnis zur Durchführung von Schwangerschaftsabbrüchen erhalten. Es bestehe die
„tatsächliche Gefahr“, dass das derzeitige Gesetz geändert werde, um den Zugang zur
Abtreibung zu erleichtern, heißt es in einem zweiseitigen Merkblatt, das die Bischofskonferenz
Ende September den Priestern im Land hat zukommen lassen. Das britische Oberhaus stimmte
dem Gesetzesantrag bereits zu, das Unterhaus hatte sich im Mai diesen Jahres für die
Hauptpunkte ausgesprochen. Die dritte Parlamentslesung zu den neuen Gesetzbestimmungen
findet am 22. Oktober statt.