Der internationalen Politik mangelt es an Willen zur Abrüstung. Das beklagte der ständige
Beobachter des Heiligen Stuhls bei den Vereinten Nationen, Celestino Migliore, bei
der 63. UN-Generalversammlung zum Thema Abrüstung. Das fehlende Interesse der Weltmächte
an einem verbindlichen Abrüstungsvertrag sei keine Basis für einen dauerhaften Frieden
und widerspräche dem Geist der UNO selbst, so Migliore. Der Vatikanbotschafter kritisierte,
dass der UN-Abrüstungskonferenz ein konkretes Programm fehle. Das Problem resultiere
aus dem generellen Konflikt zwischen Sicherheitspolitik und Militärpolitik. „Gerade
die Weltmächte“, so Migliore, „beanspruchen für sich einerseits alle Freiheiten in
Sachen Atomwaffen, andererseits wollten sie aber auch die nukleare Rüstung anderer
Nationen kontrollieren.“ Der Trend zur Aufweichung der multilateralen Abrüstungsabkommen
müsse aber gestoppt werden.