Der Moskauer Patriarch
Alexij II. besucht vom 20. bis 23. Dezember Österreich. Anlass des Besuchs, der auf
Einladung von Kardinal Christoph Schönborn und des Wiener russischen Bischofs Hilarion
(Alfejew) zustande kommt, ist die Weihe der in fast fünfjähriger Arbeit komplett restaurierten
Wiener russisch-orthodoxen Nikolauskathedrale, der größten russisch-orthodoxen Kathedrale
im westlichen Europa. Bei einer Pressekonferenz in Wien erläuterte Bischof Hilarion
am Donnerstag das Programm des Patriarchenbesuchs, das auch ökumenische, politische
und musikalische Akzente setzt. Bischof Hilarion freut sich über den Aufschwung der
russisch-orthodoxen Kirche in den vergangenen beiden Jahrzehnten.
„Die
russisch-orthodoxe Kirche stellt heute eine multinationale Kirche von Weltmaßstab
dar. Sie ist nicht nur innerhalb der Russischen Föderation mit einem Anteil von rund
70 Prozent der Bevölkerung und mehr als 13.000 Gemeinden die mit Abstand größte Konfession.
Die Zeit nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion mit ihrer ideologischen Grundlage
eines wissenschaftlichen Atheismus hat für die russisch-orthodoxe Kirche eine nie
dagewesene religiöse Wiedergeburt bedeutet. Die Zahl der Gemeinden hat sich seit Anfang
der neunziger Jahre verfünffacht, Klöster und Priesterseminare sind voll, von einer
Krise der Berufungen ist bei uns nichts zu spüren.“
Über die aktuelle Diskussion
um die estnisch-orthodoxe Kirche sowie den jüngsten Patriarchengipfel in Konstantinopel
äußerte sich der russisch-orthodoxe Bischof nicht.