Die Vatikanbank ist vor der Finanzkrise sicher. Das sagte der Chef der Bank, Angelo
Caloia, am Montag in einem Interview mit der Zeitschrift „Famiglia Cristiana“. „Unsere
Anlagen sind stabil und wir haben keinen Mangel an Liquidität“ so Caloia wörtlich.
Die Bank vergebe keine Darlehen und vermeide den Handel mit so genannten derivativen
Finanzinstrumenten wie etwa Optionen und Futures, weshalb sie keine uneinbringlichen
Verluste mache. Der offizielle Name der Vatikanbank lautet „Institut für die religiösen
Werke“ (IOR). Sie fungiert als eine Art Girozentrale für die römisch-katholische Weltkirche.
Viele Diözesen, Orden, Stiftungen und andere katholische Einrichtungen unterhalten
ein Konto bei der Vatikanbank. 1887 hatte Papst Leo XIII. als Reaktion auf die Zerschlagung
des Kirchenstaats die Bildung des Geldinstituts angeordnet. Papst Pius XII. machte
es 1944 zu einer echten, eigenständigen Bank. Heute arbeitet die Vatikanbank mit eigenem
Vermögen und auf eigene Rechnung im Auftrag des jeweiligen Papstes.