Kirche und Politik müssen sich stärker um Jugendliche aus Migrantenfamilien kümmern.
Das betonte Erzbischof Agostino Marchetto am Dienstag bei einer Konferenz der Konrad
Adenauer Stiftung in Brüssel zum Thema der Integration ausländischer Jugendlicher
in Europa. In seinem Vortrag unterstrich Marchetto, dass rund ein Drittel der Migranten
weltweit Jugendliche im Alter zwischen 15 und 25 Jahren seien. Ihnen stellten sich
bei der Integration in Schule und Beruf besondere Probleme. Gerade die Kirche könne
Konflikten und Identitätsproblemen von Jugendlichen vorbeugen, indem sie eine Kultur
des ökumenischen und interreligiösen Dialogs fördere. Marchetto appellierte an die
EU-Politik, jugendlichen Migranten bis 18 Jahren dieselben Rechte einzuräumen wie
Jugendlichen mit europäischer Staatsbürgerschaft. Junge Leute, die mit der Hoffnung
auf ein besseres Leben nach Europa kämen, könnten wichtige Akzente beim Aufbau einer
„sichereren, gastfreundlichen und multikulturellen Gesellschaft“ setzen.