2008-10-14 11:54:39

Vatikan/Nahost: Interreligiöses Gebetstreffen erwünscht


RealAudioMP3 Das Christentum ist keine „Religion des Buches“ wie das Judentum oder der Islam, sondern eine „Religion des Wortes“. Das wurde an der Bischofssynode in diesen Tagen festgehalten. Dennoch brauche es einen interreligiösen Dialog. Davon ist das Oberhaupt der mit der römisch-katholischen Kirche unierten melkitischen griechisch-katholischen Kirche, Patriarch Gregor III. Laham, überzeugt. Er ist der höchste katholische Würdenträger im Nahen Osten - und dieser Tage Synodenvater in Rom. Mit Radio Vatikan sprach der Patriarch über ein Projekt, das ihm besonders am Herzen liegt:

„Ich möchte, dass sich Muslime und Christen vermehrt treffen. Dabei soll es nicht um Diskussionen und theologische Streitfragen gehen. Vielmehr wünsche ich mir ein Gebetstreffen. In Jerusalem findet so etwas bereits seit einigen Jahren statt. In dieser Heiligen Stadt treffen sich Christen, Juden und Muslime, um gemeinsam zu beten. Das finde ich bemerkenswert. So etwas möchte ich künftig auch in Syrien und im Libanon einführen, wo ich ebenfalls zuständig bin.“

Ebenfalls bei der Synode beklagte der maronitische Patriarch Kardinal Nasrallah Sfeir das Ausbluten des christlichen Libanon. Die Lage der Christen werde „immer kritischer und schwieriger“, sagte der Patriarch am Montag vor der Bischofsversammlung. Der melkitische Patriarch Gregor III. Laham hingegen sieht auch positive Entwicklungen in den arabischen Ländern.

„In allen arabischen Ländern genießen die Christen eine gewisse Kultusfreiheit, außer in Saudi-Arabien. Was die Religionsfreiheit betrifft, so ist es von Land zu Land verschieden. Es gibt aber durchaus positive Beispiele, wie in Damaskus, wo die Christen für ihre Kirchen keine Strom- und Wassergebühren bezahlen müssen. Dort bekommen die christlichen Gemeinden auch Grundstücke, um darauf Kirchen zu bauen. Die meisten arabischen Staaten finanzieren auch unsere Publikationen wie den katholischen Katechismus. In Syrien macht man das seit über 45 Jahren.“

(rv/kap 14.10.2008 mg)









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