Der belgische Sprachkonflikt erreicht jetzt auch die katholische Kirche. Wie die Tageszeitung
„Het Laatste Nieuws“ am Montag berichtete, soll der Pfarrer einer flämischen Gemeinde
einer Familie verweigert haben, die Trauerfeier eines Angehörigen zweisprachig französisch
und flämisch zu feiern. In letzter Zeit werden in Belgien immer mehr solcher Fälle
bekannt. Die Gemeinde Sint-Genesius-Rode, in der sich der jüngste Zwischenfall ereignete,
spielt im belgischen Sprachenstreit eine besondere Rolle. Sie ist die einzige von
sechs so genannten Fazilitätengemeinden in der Umgebung Brüssels, die auch an die
französischsprachige Region Wallonien grenzt. Fazilitätengemeinden sind dazu verpflichtet,
bestimmte Einrichtungen und Dienste nicht nur in der jeweiligen Regionalsprache, sondern
zusätzlich in einer anderen Sprache anzubieten.