Italien: Präsident fordert mehr Religionsfreiheit in Indien
Christenverfolgungen
in Indien müssen von der internationalen Gemeinschaft noch klarerer verurteilt werden
als dies bisher geschah. Das fordert der italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano
in einem Exklusiv-Interview mit Radio Vatikan. Vor einer Woche hatte Napolitano den
Papst bei sich im Quirinalspalast empfangen. Dabei kamen sie auch auf das Thema „Religionsfreiheit“
zu sprechen.
„Ich denke, dass die westlichen Länder noch stärker ihre Stimme
gegen die Vorfälle gegen Christen in Indien erheben sollten. Ehrlich gesagt, ist es
überraschend, dass in einem Land wie Indien eine solche Gewaltwelle so groß ausschlagen
konnte. Selbstverständlich müssen wir alle gemeinsam jede Art von religiösem Fanatismus
bekämpfen. Das Ziel sollte die volle Kultusfreiheit sein. Daher unterstützen wir jedes
Projekt, das den interreligiösen Dialog fördert.“
Europa hingegen müsse
gleichzeitig auf seine historischen Wurzeln zurückschauen, fügt der italienische Staatspräsident
Giorgio Napolitano an.
„Der „Alte Kontinent“ – wie wir Europa auch nennen
– hat gemeinsame Wurzeln, die die Einheit und die Zukunft Europas beeinflussen. Das
Christentum hat die Europäer vor allem den Frieden gelehrt. Deshalb ist die europäische
Vereinigung meiner Meinung nach das bisher größte Friedensprojekt, das die Menschheit
jemals erlebt hat. Sie ist aus dem Friedensschluss zwischen Frankreich und Deutschland
entstanden, und daraus wurde ein erfolgreiches Modell für viele andere Völker auf
der Welt. … Gerade jetzt mit der weltweiten Finanzkrise kann diese Zusammenarbeit
der Völker uns dazu anstiften, wiederum diese friedensstiftende christliche Vision
in die Gesellschaft neu einzubringen.“