2008-10-10 11:29:36

Österreich: „Gewaltiger Einschnitt“


Die katholische Kirche in Westeuropa befindet sich derzeit in der Situation eines „historisch gewaltigen Einschnitts“. Davon ist der Wiener Weihbischof Stephan Turnovszky überzeugt. Die Zeit der Volkskirche sei vorbei, meinte Turnovszky am Mittwochabend im Karl-Kummer-Institut in Wien. Er verglich die derzeitige Situation mit der alttestamentlichen Wüstenwanderung der Israeliten: „Die Wüste ist eine Zeit der Ausgesetztheit, in der Gottes Unmittelbarkeit besonders spürbar wird. Man kann sich nicht mehr an Traditionen festhalten, doch auch das Neue ist noch nicht spruchreif.“ Das Gottesvolk sei damals besonders zwei Versuchungen ausgesetzt gewesen: „Der Nostalgie, die in verklärter Weise an die Fleischtöpfe Ägyptens erinnert, sowie dem Zur-Seite-Schauen auf andere Völker und Religionen.“ Heute äußerten sich diese Versuchungen im Herbeisehnen früherer Zustände sowie im innerkirchlichen Liebäugeln mit Demokratie und Progressivität. Das Zurückdrehen der Zeit wie auch die Anpassung sollten jedoch im Grunde nur bewirken, „dass das Leben weitergeht wie bisher“.

(kap 10.10.2008 sk)








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