Trotz aller Proteste aus Belgrad haben Montenegro und Mazedonien das Kosovo als unabhängigen
Staat anerkannt. Der Beschluss führt zu einer diplomatischen Krise der beiden früheren
Teilrepubliken von Jugoslawien mit Serbien. Oberhaupt der orthodoxen Kirche in Montenegro
ist der serbische Metropolit Amfilohije; er hatte eindringlich von einer Anerkennung
des unabhängigen Kosovo gewarnt. Wörtlich meinte er: „Alles was in der Geschichte
Montenegros ehrbar ist, wird heute gekreuzigt“. Montenegro dürfe nicht einen „Phantomstaat“
anerkennen, der auf dem Leiden „unseres Volkes“ entstanden sei. Niemand sei gegen
die europäischen Integrationsprozesse; diese Integration dürfe aber nicht „vom kolonialen
Typus“ sein. (sok 10.10.2008 sk)