Norwegen/Finnland: Friedensnobelpreis für Ex-Präsident Athisaari
Kirchenvertreter freuen
sich für die Verleihung des diesjährigen Friedensnobelpreis an den ehemaligen finnischen
Präsidenten Martti Ahtisaari. Der 71-jährige erhält die hoch dotierte Auszeichnung
für seine jahrzehntelangen Bemühungen zur Beilegung internationaler Konflikte in mehreren
Kontinenten, gab das Nobelpreis-Komitee an diesem Freitag in Oslo bekannt. Ahtisaari
vermittelte Ende der Achtziger Jahre als UNO-Komissar bei der Unabhängigkeit Namibias.
Im Balkankonflikt von 1991 bis 1993 verhandelte er für UNO und EU über die Beendigung
des Serbienkriegs. Auch in Indonesien, Nordirland und im Kosovo war der Mann aus Finnland
für den Frieden im Einsatz. Im Gespräch mit Radio Vatikan (Archiv-Ton) betonte er,
dass gerade die Religion und der interreligiöse Dialog bei der Lösung von Konflikten
eine zentrale Rolle spielen:
„Jeder Konflikt kann gelöst werden. Wenn wir
nur mit unserem ganzen politischen Willen dahinter stehen und die Unterstützung aller
Beteiligten haben, können wir Probleme lösen. Bei den meisten Konflikten wissen wir
ganz genau, was getan werden muss, zögern aber, den entscheidenden Schritt nach vorne
zu machen. Und dass die unterschiedlichen Religionen aufeinander zugehen und miteinander
reden, wie es gerade in letzter Zeit verstärkt geschieht, ist von enormer Bedeutung.
Das ist die beste Medizin zur Konfliktvorbeugung, die ich mir vorstellen kann.“