Die evangelische Landeskirche von Hessen-Nassau wird künftig Gespräche mit der Linkspartei
führen. Das hat Kirchenpräsident Peter Steinacker am Freitag angekündigt. „Die Linke“
ist seit kurzer Zeit erstmals im Hessischen Landtag vertreten. Die Evangelische Kirche
in Hessen und Nassau und die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck unterhielten
zu allen Fraktionen im Landtag regelmäßige Kontakte, so Steinacker. Diese ruhten im
Moment wegen der unklaren politischen Lage. „Wenn sich die Lage geklärt hat, werden
sie wieder aufgenommen. Dann auch zu den Linken, da sie nun im Landtag vertreten sind“,
so Steinacker. „Die Linke“ hatte bei der Landtagswahl am 27. Januar 5,1 Prozent der
Stimmen erhalten und will eine geplante rot-grüne Minderheitsregierung unter Führung
von Andrea Ypsilanti (SPD) tolerieren. - Steinacker stellt sich mit seiner Ankündigung
in Widerspruch zum EKD-Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber von Berlin. Dieser
hatte im August erklärt, es werde keine Beziehungen der Evangelischen Kirche Deutschlands
zur „Linken“ wie zu anderen Parteien geben, solange die Linkspartei ihr Verhältnis
zur SED und deren Unrechtsregime nicht geklärt habe. (idea 10.10.2008 sk)