Ein „intensiver und ehrlicher interreligiöser Dialog“ zwischen Christen und Hindus
soll an die Stelle der Gewalt treten. Dazu fordern hohe Vertreter beider Religionen
in einer gemeinsamen Erklärung auf. In Neu Delhi waren erstmals nach den Attacken
gegen Christen zwei indische Erzbischöfe mit einem hinduistischen Religionsführer
sowie mit dem Präsidenten der extremistischen Hindupartei BJP zu Gesprächen zusammengetroffen.
Die radikale BJP gilt als Sammelbecken für Hinduextremisten, die an den jüngsten Angriffen
auf Christen beteiligt waren. Bei seinem Treffen mit den katholischen Oberhirten verurteilte
der BJP-Präsident die Welle der Gewalt als „schändliches Verbrechen gegen die Menschheit“.
In ihrer gemeinsamen Erklärung fordern die Glaubensvertreter, dass alles getan werden
müsse, um den Frieden und die Sicherheit in den betroffenen Regionen wiederherzustellen.
Die Täter müssten bestraft und die Opfer schnellstmöglich entschädigt werden. Von
katholischer Seite nahmen der Erzbischof von Delhi, Vincent Concessao, und der Erzbischof
von Bhubaneshwar in Orissa, Raphael Cheennath, an dem Krisengipfel teil. (misna
09.10.2008 ad)