Ein neues islamisches Rechtsgutachten (Fatwa) verbietet Muslimen, bei der Wahl im
kommenden Jahr einen Christen zu wählen. Das berichtet die Zeitschrift „Memri“. Dabei
sei zu beachten, dass die sudanesische Volksbefreiungsbewegung (SPLM) ihren christlichen
Parteivorsitzenden und Vizepräsidenten des Sudans, Salva Kiir Mayardit, für die Präsidentschaftswahlen
ins Rennen schickt. Die im Südsudan verbreitete SPLA ist nichtarabisch und nichtmuslimisch,
im Gegensatz zum überwiegend muslimisch-arabischen Nordsudan. 2005 schloss die SPLA
einen Friedensvertrag mit der sudanesischen Regierung ab. Die Fatwa stehe im Widerspruch
zum Abkommen von 2005, heißt es in der Zeitschrift. Sie sei ein Versuch der Partei
des sudanesischen Präsidenten, Umar Hasan Ahmad al-Baschir, „die Religion für politische
Zwecke auszunutzen“.