Die Vorbereitungen
laufen für die Feiern zum 50. Todestag von Papst Pius XII. Am Donnerstag wird Benedikt
XVI. in der Petersbasilika eine Messe zur Erinnerung an seinen Vorgänger feiern. Der
Postulator im Seligsprechungsverfahren für Pius, Jesuitenpater Paolo Molinari, spricht
von einem guten Fortgang des Prozesses.
„Am 8. Mai 2007 ist im Vatikan die
Generalkongregation der Kardinäle und Bischöfe zusammengetreten; sie besteht aus 13
Mitgliedern, die aus sechs verschiedenen Ländern kommen. Dabei wurde die so genannte
„Positio“ untersucht und damit das Leben, das Wirken und die Heiligkeit von Pius XII.
Das Ergebnis war einhellig positiv und voll des Lobes. Es ist ja auch sehr bemerkenswert,
dass zum fünfzigsten Todestag von Pius Papst Benedikt selbst die Messe feiern wird,
um so an seinen großen, verdienten Vorgänger zu erinnern und ihn zu ehren.“
Neuere
Forschungen zeigten immer deutlicher, wie sehr sich der Pacelli-Papst in der schweren
Zeit des Zweiten Weltkriegs für Frieden und für Verfolgte eingesetzt habe, so Molinari.
Dagegen zitieren internationale Nachrichtenagenturen den israelischen Oberrabbiner
von Haifa, Schar Jischuw Cohen – dieser habe sich nach seinem Auftritt vor der vatikanischen
Bischofssynode am Montag Abend gegen eine mögliche Seligsprechung von Pius XII. ausgesprochen.
Uns gegenüber meinte der Rabbiner zu diesem Thema:
„Ich finde: Dieses Kapitel
in der christlichen und der europäischen Geschichte sollte nicht vergessen werden.
Solange diejenigen, die für die Opfer stehen – ihre Kinder und ihre Familien – dagegen
sind, wird es in Israel kaum Befürworter für eine Ehrung (Pius XII.`) geben. Es ist
eine innere christliche Angelegenheit, und ich kann da nur einen Rat geben, nicht
mehr; aber es gibt bei einer Mehrheit der Juden eine große Sensibilität in diesem
Zusammenhang wegen des Holocaust.“