Die Kirche hat nach den Worten des langjährigen vatikanischen Verwaltungschefs Erzbischof
Claudio Maria Celli keine fertigen Antworten zur aktuellen Finanzmarktkrise. Sie appelliere
jedoch an christliche Banker und Fachleute, in ihrem Arbeitsfeld „christlich zu handeln“,
sagte er am Montag vor Journalisten im Vatikan. Es gebe zu Fragen der internationalen
Finanzwelt bislang keine vatikanischen Verlautbarungen, so Celli. Es lägen aber Stellungnahmen
einzelner Bischofskonferenzen etwa in Deutschland und Italien vor. Celli, seit
einem Jahr Präsident des Päpstlichen Medienrates, nahm zum Auftakt der Bischofssynode
zu einer Äußerung von Papst Benedikt XVI. zur Finanzkrise Stellung. Dieser hatte am
Vormittag gesagt, dass neben der ewigen Realität des Wortes Gottes die scheinbar zentralen
Punkte in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft lediglich „Realitäten zweiter Ordnung“
seien. Die aktuelle Weltmarktkrise sei eine Mahnung, sich nicht auf falsche Werte
zu verlassen. Der Zusammenbruch der großen Banken zeige, dass Geld einfach verschwinden
könne und letztlich nichts sei.