2008-10-03 14:24:07

Vatikan: Papst für freies Gespräch bei Synode


RealAudioMP3 Mit einer Papstmesse in der römischen Basilika Sankt Paul vor den Mauern beginnt am Sonntag die 12. Ordentliche Weltbischofssynode. 253 Teilnehmer aus 113 Bischofskonferenzen, 13 Ostkirchen und der römischen Kurie beraten drei Wochen lang über die Bedeutung der Bibel im Leben der Kirche. Erstmals spricht mit Patriarch Bartholomaios I. von Konstantinopel ein orthodoxes Kirchenoberhaupt vor der katholischen Synode. Ebenfalls zum ersten Mal gehört auch ein Rabbiner zu den offiziellen Rednern: Schar Jischuw Cohen aus Haifa ist der erste nichtchristliche Redner vor der Bischofsversammlung der Weltkirche.

Beim Thema Bibel einen Juden einzuladen, läge nahe, erklärte an diesem Freitag Synoden-Generalsekretär Nikola Eterovic:

„Diese Idee ist wie alles, was mit der Synode zu tun hat, gemeinschaftlich entstanden. Aber es ist auch logisch, einen Vertreter unserer ,großen Brüder’ einzuladen, von der Erfahrung, der Verehrung und der Liebe zur Heiligen Schrift zu berichten. Das sind ja auch unsere Wurzeln. Die religiöse Erfahrung des jüdischen Volkes ist für uns sehr wichtig. Der Vorschlag kam aus einigen Ortskirchen, ich habe ihn mit dem Papst besprochen, der die Idee sofort aufgenommen hat. Hoffen wir, dass dieser Schritt ein guter Beitrag ist, den Dialog zwischen katholischer Kirche und Judentum zu verbessern.“

„Das Wort Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche“ ist das Thema bei insgesamt 24 Vollversammlungen mit Statements einzelner Bischöfe. Acht Mal kommen die Synodenväter und ihre Berater in Kleingruppen und Sprachkreisen zusammen. Mehr als bei früheren Synoden ist Zeit für freie Diskussionen vorgesehen. Das ist auch ein Wunsch des Papstes, so Eterovic.

Der Papst hat für die freie Diskussion plädiert und dazu ermuntert. Bei der letzten Synode hat er immer großen Wert darauf gelegt, gerade in diesen Momenten anwesend zu sein. Natürlich hängt das auch von seinen übrigen Verpflichtungen ab, aber ich denke, dass der Papst wann immer möglich in der Synodenaula sein wird.

Insgesamt nehmen mehr als 400 Personen an der Synode teil. Knapp ein Viertel sind Experten, Zuhörer aus verschiedensten katholischen Bewegungen und Verbänden, Delegierte anderer Kirchen, Mitarbeiter für Technik und Übersetzungen. Die meisten der 253 Bischöfe, nämlich 90, kommen aus Europa. Auch Oberhirten aus Hongkong und Macao nehmen an der Synode teil, nicht aber aus China. Mit der Volksrepublik habe man keine Übereinkunft über die Entsendung von Bischöfen erzielt, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi.

(rv/kna 03.10.2008 bp)









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