Papst Benedikt XVI.
hat Bischöfe aus Zentralasien daran erinnert, dass das gezielte Abwerben von Gläubigen
anderer Kirchen oder Religionen zum Katholizismus verboten ist. Einer Gruppe von Oberhirten
aus Kasachstan, Kirgisien, Usbekistan, Tadschikistan und Turkmenistan, die zum Ad
Limina-Besuch in Rom sind, sagte der Papst an diesem Donnerstag:
„Es scheint
mir nützlich hervorzuheben, dass die Kirche den katholischen Glauben nicht aufdrängt,
sondern frei anbietet. Der Glaube ist Gabe und Werk Gottes. Deshalb ist jede Form
von Proselytismus verboten, die jemanden mit unangebrachten betrügerischen Mitteln
dazu bringt, den Glauben anzunehmen. Ein Mensch kann sich nach reiflicher und verantwortlicher
Überlegung dem Glauben öffnen, und er muss seine innere Eingebung frei realisieren
können. Das gereicht nicht nur dem Individuum zum Vorteil, sondern der ganzen Gesellschaft,
weil die treue Beachtung der göttlichen Gebote hilft, ein gerechteres und solidarisches
Zusammenleben aufzubauen.“
Gleichzeitig betonte der Papst, dass Religionsfreiheit
ein Menschenrecht sei. Auch Gesetze zur Bekämpfung des Terrorismus dürften nicht daran
rühren. Die frühere Sowjetrepublik Kasachstan zählt 47 Prozent Moslems, 40 Prozent
Orthodoxe und 1,3 Prozent Katholiken. Kirgisien und Usbekistan sind zu 75 bis 90 Prozent
islamisch, während die Katholiken nur 0,02 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Auch
in Tadschikistan und Turkmenistan sind die Katholiken eine winzige Minderheit. (rv/apic
02.10.2008 gs)