2008-10-02 14:17:47

Somalia: Angriff auf Kirche politisch motiviert


RealAudioMP3 In Südsomalia wollen Rebellen mit Angriffen auf christliche Einrichtungen die politische Kontrolle über das Land gewinnen. Diese Einschätzung äußerte der Apostolische Administrator von Mogadischu, Bischof Giorgio Bertin. In der südsomalischen Stadt Chisimaio wurde am Mittwoch ein Kirchengebäude dem Erdboden gleichgemacht, und es folgte die Ankündigung, an der Stelle eine Moschee zu errichten. Allerdings steckten hinter den Attacken nicht Moslems als solche, sondern fundamentalistische Rebellen, so Bischof Bertin im Gespräch mit Radio Vatikan:

„Das Problem mit dem Islamismus ist, dass verschiedene Rebellengruppen seit Jahren versuchen, den Namen der islamischen Religion zu instrumentalisieren, um sich selbst politisch zu behaupten – mit dem Ziel das Land unter ihre Kontrolle zu bringen. Auch die jüngste Zerstörung unserer Sankt-Antonius-Kirche ist so zu begründen. Ich habe die Kirche 1991 zuletzt besucht, und damals war sie bereits geplündert worden und hatte kein Dach mehr. Die Ankündigung, an ihrer Stelle eine große neue Moschee zu errichten, ist also wiederum ein Versuch der fundamentalistischen Rebellen, die einfachen Leute auf ihre Seite zu bringen.“

Drahtzieher der Kirchenzerstörung ist die fundamentalistische „Partei der Jugend“ unter dem Scheich Hassan Yakub. Sie hat seit August in Chisimaio die politische Kontrolle übernommen. Die Gruppe hat Verbindungen zu Al-Kaida. – Seit dem Sturz von Präsident Siad Barre im Jahr 1991 ist Somalia ohne Regierungsautorität.

(rv/kna 02.10.2008 ad)







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