Die Christen im Heiligen
Land profitieren von der steigenden Zahl der Pilger. Doch die politische Lage auf
israelischer und palästinensischer Seite beeinflusst den Alltag der Menschen negativ.
Die Palästinenser und Israelis leiden immer mehr auch psychisch an den schweren Folgen
der Auseinandersetzung zwischen beiden Völkern. Das bestätigt auch die Geschäftsleiterin
der Kinderhilfe Bethlehem, Anna Beck. Das Hilfswerk führt das Kinderkrankenhaus "Caritas
Baby Hospital" in Bethlehem. Beck ist am Dienstagabend von einer Reise vor Ort in
die Schweiz zurückgekehrt.
„Es sind ganz viele Touristen in Bethlehem. So
habe ich Pilger aus Russland, Polen und sogar aus Korea gesehen. Das ist sehr erfreulich.
Doch dieses Bild kann auch täuschen. Denn nur ein kleiner Teil der Bevölkerung profitiert
von diesen Touristengruppen. Der Rest der Bevölkerung leidet zunehmend. Das erleben
wir im Caritas Baby Hospital in Bethlehem: Das Krankenhaus ist voll und die Kinder
leiden zusehends unter diesen typischen Armutskrankheiten.“
Deshalb soll
das „Caritas Baby Hospital“ in Bethlehem bis 2010 vergrößert werden. Durch eine neue
ambulante Klinik und eine erweiterte Mütterschule gebe es dann Kapazitäten für die
medizinische Versorgung von jährlich bis zu 50.000 Kindern, so Anna Beck. Vieles hängt
von der politischen und wirtschaftlichen Lage im Nahen Osten ab. Anna Beck:
„Wenn
man Journalisten zuhört, dann müsste ich pessimistisch sein. Es ist aber nicht meine
Arbeit als Journalist tätig zu sein. Wir sind im medizinischen Bereich tätig. Wir
wollen eine Verbesserung für die Kinder von Bethlehem, weil wir an eine Zukunft glauben.
Es ist sehr schwierig und ungewiss in dieser politischen Landschaft Perspektiven aufzuzeigen.
Das gilt auch für die Wirtschaft. Wir stehen aber da für die gesunde Zukunft von israelischen
und palästinensischen Kindern. Das verfolgen wir jeden Tag neu.