2008-10-01 14:09:51

Nahost: Pilgerströme sollen nicht hinwegtäuschen


RealAudioMP3 Die Christen im Heiligen Land profitieren von der steigenden Zahl der Pilger. Doch die politische Lage auf israelischer und palästinensischer Seite beeinflusst den Alltag der Menschen negativ. Die Palästinenser und Israelis leiden immer mehr auch psychisch an den schweren Folgen der Auseinandersetzung zwischen beiden Völkern. Das bestätigt auch die Geschäftsleiterin der Kinderhilfe Bethlehem, Anna Beck. Das Hilfswerk führt das Kinderkrankenhaus "Caritas Baby Hospital" in Bethlehem. Beck ist am Dienstagabend von einer Reise vor Ort in die Schweiz zurückgekehrt.

„Es sind ganz viele Touristen in Bethlehem. So habe ich Pilger aus Russland, Polen und sogar aus Korea gesehen. Das ist sehr erfreulich. Doch dieses Bild kann auch täuschen. Denn nur ein kleiner Teil der Bevölkerung profitiert von diesen Touristengruppen. Der Rest der Bevölkerung leidet zunehmend. Das erleben wir im Caritas Baby Hospital in Bethlehem: Das Krankenhaus ist voll und die Kinder leiden zusehends unter diesen typischen Armutskrankheiten.“

Deshalb soll das „Caritas Baby Hospital“ in Bethlehem bis 2010 vergrößert werden. Durch eine neue ambulante Klinik und eine erweiterte Mütterschule gebe es dann Kapazitäten für die medizinische Versorgung von jährlich bis zu 50.000 Kindern, so Anna Beck. Vieles hängt von der politischen und wirtschaftlichen Lage im Nahen Osten ab. Anna Beck:

„Wenn man Journalisten zuhört, dann müsste ich pessimistisch sein. Es ist aber nicht meine Arbeit als Journalist tätig zu sein. Wir sind im medizinischen Bereich tätig. Wir wollen eine Verbesserung für die Kinder von Bethlehem, weil wir an eine Zukunft glauben. Es ist sehr schwierig und ungewiss in dieser politischen Landschaft Perspektiven aufzuzeigen. Das gilt auch für die Wirtschaft. Wir stehen aber da für die gesunde Zukunft von israelischen und palästinensischen Kindern. Das verfolgen wir jeden Tag neu.

(rv/pm 01.10.2008 mg)







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