2008-10-01 13:19:34

Indien: Neue Gewaltopfer nach Hinduangriffen


RealAudioMP3 Die Welle der Gewalt gegen Christen im Bundesstaat Orissa hat weitere Opfer gefordert. Im Bezirk Kandhamal haben Hindufundamentalisten am Dienstag mehrere Häuser von Christen und eine Kirche in Brand gesetzt. Dabei kam ein Christ ums Leben, zahlreiche weitere Christen wurden verletzt. Zehntausende christliche Gläubige fliehen derzeit aus der Region, berichtete der Sprecher der katholischen Bischofskonferenz, Pater Babu Joseph:

„Christen im Bezirk Kandhamal sind am stärksten von den Gewaltaktionen der letzten Monate betroffen. Bisher sind fast 4.500 Häuser von Christen zertrümmert oder sogar niedergebrannt worden. Hunderte christliche Einrichtungen sind komplett zerstört worden. Etwa 24. 000 Menschen leben derzeit in Flüchtlingslagern, die von der Regierung eingerichtet worden sind. Noch einmal so viele sind auf der Flucht oder bei Freunden und Verwandten in anderen Städten untergekommen.“

Obwohl die indische Polizei versucht, die Gewalt einzudämmen, ist die Situation für Christen nach wie vor höchst gefährlich. Pater Babu Joseph:

„Die Regierung hat die Polizeipräsenz in der Gegend verstärkt. Und auch in anderen Gebieten im Bundesstaat Orissa wurde die Zahl der Polizisten erhöht. Trotzdem hören wir ständig neue Berichte von umherziehendem Mob, der Häuser von Christen, Kirchen und so weiter angreifen. Kürzlich ist das Haus der Missionarinnen der Nächstenliebe komplett geplündert und zerstört worden. Ihre Ordenshäuser sind bisher noch nie angegriffen worden. Dass auch sie nicht mehr verschont bleiben, ist sehr beunruhigend.“

Die indischen Bischöfe haben die Regierung ihres Landes nun auch formell ersucht, alles in ihrer Macht Stehende zu unternehmen, um die Welle der Gewalt zu stoppen, der die Christen nun schon seit mehr als einem Monat ausgeliefert sind. Wie aus einer offiziellen Presseerklärung hervorgeht, über die die Nachrichtenagentur AsiaNews berichtete, fordert Kardinal Varkey Vithayathil, Vorsitzender der Indischen Bischofskonferenz, den Gesetzgeber auf, jene radikalen Hindu-Gruppen zu verbieten, die für die Tragödie verantwortlich seien.

(rv/asianews 01.10.2008 mg)
 







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