In die Debatte zur
Patientenverfügung kommt Bewegung. Die Christdemokraten für das Leben (CDL), eine
Initiative innerhalb der CDU/CSU, hat nämlich die aktuelle Regelung des „Patiententestaments“
kritisiert. Ein Hauptproblem beträfe die Verantwortung der Patienten, sagt Leo Lennartz,
Rechtsanwalt und Mitglied des Bundesvorstands der CDL, im Gespräch mit Radio Vatikan.
„Die
Patientenverfügung mag vielleicht für das Umfeld entlastend sein, aber dem Patienten
hilft sie deshalb nicht, weil sie nicht alles umfasst, was sich der Patient möglicherweise
vorstellt oder was er möglicherweise in einer bestimmten Situation selbst entscheiden
würde. Das liegt daran, dass die Patientenverfügung für einen ungewissen Zeitpunkt
und eine ungewisse Situation bestimmt ist. Deshalb kann sie schon rein begrifflich
nicht jeden wirklich eintretenden Fall genau beschreiben.“
Um den Willen
des Patienten auch in Situationen zu respektieren, in denen dieser sich nicht mehr
äußern kann, empfehlen die Christdemokraten für das Leben eine so genannte Vorsorgevollmacht.
Darin bestimmt der Patient, wer für ihn entscheiden soll, wenn er selbst dazu nicht
mehr in der Lage ist. Missbrauch sei zwar auch hier nicht ausgeschlossen, so Lennartz...
„...aber
wenn man in Ruhe überlegt, wen man zu seinem Bevollmächtigten bestellt, dann wird
man ja im Zweifel jemanden aussuchen, den man schon länger kennt und den man für vertrauenswürdig
ansehen darf. Daher halte ich die Gefahr, dass ein Bevollmächtigter mit einer Vorsorgevollmacht
schlecht umgeht für weniger groß als eine Patientenverfügung, die von einem Arzt,
der die Patienten im Wesentlichen nicht kennt, ausgeführt wird.“
Das sei
vor allem für Christen sehr wichtig. Lennartz:
„Wir dürfen auch gerade als
Christen nicht vergessen, dass christliche Patienten beispielsweise neben der ärztlichen
Hilfe auch eine geistliche Betreuung wünschen. Katholiken wünschen dann den Beistand
eines Priesters oder eines Diakons und vor allen Dingen auch den Empfang der Sakramente
und das muss der Bevollmächtigte dann auch sicherstellen.“