2008-09-29 14:50:41

EU/Indien: Lob und Warnung zugleich


Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso haben den indischen Ministerpräsidenten Manmohan Singh für dessen Verurteilung der jüngsten Übergriffe gegen Christen in Indien gelobt. Sarkozy sagte als amtierender EU-Ratspräsident beim EU-Indien-Gipfel an diesem Montag in Marseille, die EU habe die jüngsten Massaker an Christen mit großer Sorge verfolgt. „Wir sind aber beruhigt durch die Entschiedenheit des Ministerpräsidenten“, fügte er hinzu. Singh habe die Gewalt gegen Christen ohne Umschweife verurteilt, sagte auch Barroso.
Die Gesellschaft für bedrohte Völker hatte zuvor eine Verurteilung der „pogromartigen Übergriffe auf Christen“ durch die EU gefordert. In einem Brief an Sarkozy forderte die Menschenrechtsorganisation einen wirksameren Schutz der christlichen Minderheit und warnte vor neuen Gewalttaten in den kommenden Wochen. Die massiven Behinderungen der Ausübung der Religionsfreiheit in Indien dürften die EU nicht gleichgültig lassen. Christen würden in Indien nicht nur wegen ihres Glaubens, sondern auch wegen ihrer ethnischen Abstammung verfolgt“, erklärte Asienreferent Ulrich Delius. Die meisten vertriebenen Christen seien seit Jahrzehnten diskriminierte Adivasi-Ureinwohner oder kastenlose Dalits. – Mehr als 40.000 Christen haben den Angaben zufolge seit Ende August vor gewalttätigen Übergriffen extremistischer Hindu fliehen müssen. Entzündet hatte sich die Gewalt, nachdem am 23. August 2008 ein radikaler Hindu-Führer ermordet worden war.

(pm 29.09.2008 bp)








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