Die neue Verfassung ist mit einem katholischen Gewissen nicht zu vereinbaren. So kommentierte
der Vorsitzende der Bischofskonferenz des Landes, Antonio Arregui, die Annahme der
neuen Verfassung durch einen Volksentscheid am Sonntag. Hochrechnungen zufolge haben
rund 70 Prozent der Ecuadorianer für den Verfassungsentwurf des linken Präsidenten
Rafael Correa gestimmt. Das neue Grundgesetz räumt Correa mehr Rechte zur Regulierung
der Wirtschaft ein und beschneidet die Macht von Parlament und Armee. Die katholische
Kirche hat die Verfassungsänderung heftig kritisiert, da sie die Einführung gleichgeschlechtlicher
Partnerschaften vorsieht. Kirchenvertreter sagten zudem, dass der neue Gesetzestext
die Legalisierung von Abtreibungen zulasse. Befürworter der neuen Verfassung loben
diese dagegen als klaren sozialpolitischen Fortschritt. Das neue Grundgesetz Correas,
der sich selbst als praktizierender Katholik bezeichnet, verbietet Kinderarbeit und
sieht eine Reform des Gesundheits- und Bildungswesens vor.