2008-09-26 14:13:05

D: Neues zur Sexualmoral


RealAudioMP3 Die deutschen Bischöfe wollen sich erneut mit der Sexualmoral der katholischen Kirche befassen. 40 Jahre nach Veröffentlichung der Enzyklika „Humanae Vitae“ und dem Nein zur künstlichen Empfängnisverhütung sei eine neue Verständnishilfe für die Menschen, gerade auch für die Jugend wichtig, erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, zum Abschluss der Herbstvollversammlung am Freitag in Fulda.

„Es geht darum, wie helfen wir zu einer angemessenen Auseinandersetzung, die nicht nur einseitig die Spannung zwischen Lehramt und Gewissen bringt, oder einseitig nur auf Familienplanung hinweist, sondern wie die Frage nach Personalität, Liebe, Partnerschaft, Ehe und Treue heute neu dargestellt werden kann und wie wir dies heute verkünden können, denn wir spüren eine Neubesinnung auf das personale Geschehen, und das scheint uns sehr wichtig zu sein.“
Die Herbstvollversammlung der Bischöfe habe dazu der Glaubenskommission einen Auftrag erteilt. Der Anstoß dazu sei jedoch nicht aus Rom, sondern aus dem Kreis der Bischöfe selber gekommen, so Zollitsch.
„Es wurde auch angesprochen, dass wir manche problematische Tendenzen im schulischen Sexualkundeunterricht sehen, wenn es etwa nur darum geht, technische Möglichkeiten der Emfpängnisverhütung zu vermitteln, ohne das personale Geschehen miteinzubeziehen. Auch durch die heutige Reproduktionsmedizin kommen Fragen auf, wo wir uns um der Würde des Menschen willen zu Wort melden sollen.“
In der Enzyklika „Humanae Vitae - Über die rechte Ordnung der Weitergabe des menschlichen Lebens“ vom 25. Juli 1968 befasste sich Paul VI. mit einer ganzheitlichen Sicht des Menschen, der ehelichen Liebe und der Würde von Mann und Frau. Heftig kritisiert werden bis heute Passagen, die jegliche Form der künstlichen Empfängnisverhütung ablehnen und katholischen Ehepaaren nur natürliche Methoden der Verhütung erlauben. Die deutschen Bischöfe reagierten Ende August 1968 mit ihrer „Königsteiner Erklärung“ auf das päpstliche Rundschreiben. In dem Dokument widersprachen sie der Enzyklika nicht, versuchten aber, pastorale Hilfen zu geben und die persönliche Gewissensentscheidung der Eheleute zu respektieren.
Beide Dokumente behielten ihre Gültigkeit, betonte der Vorsitzende der Bischofskonferenz. Bis zum Frühjahr soll die Glaubenskommission jedoch unter Federführung von Kardinal Karl Lehmann neue weiter gehende Überlegungen aus heutiger Sicht präsentieren. Zollitsch:
 
„Es geht nicht um eine Revision, sondern um eine Weiterführung angesichts der Fragen, die sich zusätzlich gestellt haben.“

 
(rv/kna 26.09.2008 bp)







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