Vatikan: Bildung und Korruption - die größten Herausforderungen
Die reichen Nationen
der Welt müssen auf Bildung und Korruptionsbekämpfung in den Entwicklungsländern setzen,
um weltweit die Armut zu vermindern. Das regt ein Kurienerzbischof pünktlich zum Beginn
der UNO-Konferenz zur Erreichung der so genannten Millenniums-Ziele in New York an.
Schon Papst Benedikt hatte am Sonntag beim Angelus davor gewarnt, angesichts der weltweiten
Finanzkrise ausgerechnet an Entwicklungshilfe zu sparen. Der Schweizer Bischof Karl
Josef Romer, der lange Zeit in Brasilien und zuletzt im Vatikan wirkte, benennt als
eine langfristige Hauptursache der Armut die mangelnde Bildung:
„Etwas
Schweres, was oft zu wenig bedacht wird: das Unwissen - das ungeheure Elend des Schulsystems
in ganzen Nationen. Das ist ein großes Problem das sich praktisch über Jahrhunderte
aufgestaut hat. Man muss endlich daran gehen, diesen Völkern zu helfen.“
Korruption
sei ein weiteres akutes Problem, das in den Armen Nationen eine zerstörerische Wirkung
entfalte, so Romer:
„In diesen ärmsten Ländern plündern gewisse Schichten
die allerärmsten Menschen aus, um selber große Besitzungen anzuhäufen. Bei der Bekämpfung
der Korruption müssen die Länder und muss die Politik selber entschieden mithelfen
– natürlich auch da unter Mithilfe von außen. Die Kirche hat in dem Moment einen besonderen
Auftrag, denn die Kirche hat eine Waffe in der Hand: Sie kann an das Gewissen des
Menschen appellieren. Es ist eine Schande für die reichen Länder, dass unsere Mitmenschen
in solcher Not ihr Leben fristen müssen.“