2008-09-24 13:59:07

Südafrika: Bischöfe rufen nach „reifen“ Politikern


Mit Besorgnis verfolgen die katholischen Bischöfe die Umstände des Machtwechsels in Südafrika. Es gebe „gar keinen Zweifel“, dass „Rivalitäten und Uneinigkeit“ in der herrschenden Partei ANC die Regierungsarbeit derzeit behinderten, stellt der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Buti Tlhagale, fest. Jetzt sei es „höchste Zeit, dass sich die neuen Führer wieder auf die dringenden Probleme der Bürger, vor allem der Armen, konzentrieren“. Im Grunde sei es zwar ein gutes Zeichen für die „demokratische Kultur“, dass es überhaupt zu Wechseln komme. Doch „Drohungen, Gewaltankündigungen oder Beleidigungen“, so die Note wörtlich, seien keinesfalls im Interesse des Landes. Der bisherige Präsident Thabo Mbeki ist von Rivalen im ANC zum Rücktritt gezwungen worden. Nach einer Übergangszeit unter einem Präsidenten, der aus der Gewerkschaftsbewegung kommt, hält sich Mbekis Rivale Jacob Zuma für das Präsidentenamt bereit. Während das Bischofsstatement Mbeki mehrfach für seine Arbeit der letzten Jahre und die Würde seines Abtretens dankt, fällt der Name Zuma in der Note kein einziges Mal. Die Feststellung, dass Korruption „keinen Platz in der Demokratie“ habe, kann aber als Anspielung auf Zuma gelesen werden, der in einen Korruptions-Skandal verstrickt ist.

(rv 24.09.2008 sk)








All the contents on this site are copyrighted ©.