2008-09-24 14:12:00

D: Lehmann, „Religionen beten nebeneinander, nicht Miteinander“


RealAudioMP3 Für eine notwendige „Unterscheidung der Geister“ im interreligiösen Dialog hat sich der Vorsitzende der Glaubenskommission der Deutschen Bischofskonferenz Kardinal Karl Lehmann ausgesprochen. Gleichzeitig wandte er sich gegen das gemeinsam gesprochene Gebet von Angehörigen verschiedener Religionen. Zwischen den Partnern des interreligiösen Dialogs brauche es eine ebenbürtige Anerkennung nach dem klassischen Grundsatz „ein Gleicher redet mit einem Gleichen“, sagte Lehmann an diesem Mittwoch in Fulda bei der Vorstellung der zweiten aktualisierten Auflage der Arbeitshilfe „Leitlinien für das Gebet bei Treffen von Christen, Juden und Muslimen“.

„Aber dies bedeutet nicht eine Gleichschaltung und Gleichwertigkeit, schon gar nicht eine Gleichgültigkeit der Religionen untereinander. Ich muss zunächst einmal den Gesprächspartner auf derselben Ebene annehmen auf der ich selber bin, deswegen gibt es auch einen Vorschuss der Annahme des Anderen. Vielmehr muss die Überzeugung vom Wahrheitsanspruch des eigenen Glaubens mit der Bereitschaft und Öffnung zum Dialog mit den anderen Religionen einhergehen.“

Die Arbeitshilfe richtet sich an die Verantwortlichen in Gemeinden, Schulen, Verbänden und Krankenhäusern. Ihnen sollen konkrete Anregungen und Hilfen für religiöse Begegnungen mit Angehörigen anderer Religionen an die Hand gegeben werden. Anders als früher spreche man nicht mehr von „Feier“ und „multireligiös“, um Missverständnissen vorzubeugen.

„Die auf dem Weltgebetstreffen in Assisi 1986 von Papst Johannes Paul II. formulierte Aussage, nicht gemeinsam zu beten, sondern im Beisein des anderen und jeder für sich aus seiner eigenen Tradition heraus, wird weiterhin als Grundlage des Textes unverändert und durchgängig vertreten.“

(rv/pm 24.09.2008 bp)







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