Etwas mehr als eine
Woche ist die Papstreise nach Frankreich jetzt her – und in der Rückschau wird eine
gewisse Zweigesichtigkeit der Visite deutlich. Eine Zweigesichtigkeit, die nicht nur
den beiden unterschiedlichen Etappen, nämlich mondänes Paris und frommes Lourdes,
geschuldet ist, sondern die auch etwas über die Botschaft dieses deutschen Pontifikats
verrät. Achim Buckenmeiser von der Katholischen Integrierten Gemeinde leitet die „Akademie
für die Theologie des Volkes Gottes“ in der Villa Cavalletti bei Rom. Er ist ein Ratzinger-Kenner
und sieht als roten Faden der Frankreichreise die zwei Grundthemen Papst Benedikts:
„Der
eine Teil in Paris, in dem der Heilige Vater erneut betont hat, dass Glaube und Vernunft
zusammen gehören; dass Europa auf den Fundamenten des christlichen Glaubens gebaut
ist und diese christlich geprägte Vernunft braucht, um wirklich menschlich leben zu
können.“
Das ist sozusagen die politische Botschaft Benedikts. Die theologische
Botschaft, die schon in der Enzyklika „Deus Caritas est“ aufschien, wurde dann in
Lourdes deutlich.
„Dass die Kirche den Auftrag hat, die Welt zu heilen und
dass wir diesen Auftrag von Jesus fortführen müssen, Kranke zu heilen und Tote zu
erwecken... und dass dies in Lourdes eigentlich schon seit 150 Jahren sichtbar wird
und ganz wesentlich zum Auftrag der Kirche dazugehört.“