2008-09-22 13:04:12

D: „Eine Dekade der Freiheit“


Mit einem Gottesdienst und einer Festversammlung in der Schlosskirche in Wittenberg ist am Sonntag die Lutherdekade eröffnet worden. Die deutsche Evangelische Kirche hat ihr das Motto gegeben: „Luther 2017 – 500 Jahre Reformation“. In seiner Festrede erklärte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, mit der Person Martin Luthers sei eine Faszinationskraft verbunden, die Entdeckerfreude auslöse. Luthers Glaubenseinsicht, dass die Gnade Gottes ein Geschenk ist, könne auch heute „existentielle Kraft“ erschließen. Luthers Thema der Freiheit sei von unüberbietbarer Aktualität. Die Lutherdekade solle daher vor allem eine „Dekade der Freiheit“ sein. Huber warnte vor einer „marktgängigen Religiosität“, die mit einfachen Antworten den Sinn des Lebens zu beschreiben suche. Er betonte auch, dass es nicht Luthers Absicht war, eine neue Kirche zu gründen. Zur Trennung der Konfessionen hätten vielfältige, darunter auch ganz weltliche Faktoren beigetragen. „Sie ist aus dem Handeln und Unterlassen aller Beteiligten entstanden.“ Ein wichtiger Prüfstein für die Fortschritte in der Ökumene sei es, „ob wir von den Ursachen und Wirkungen der Reformation heute ein gemeinsames Bild haben und dieses Bild auch gemeinsam formulieren können.“ Wenn es gelinge, das Bemühen um ein gemeinsames Verständnis der Rechtfertigungslehre in dieser Hinsicht fortzusetzen, dann „besteht die Aussicht, dass das Reformationsjubiläum 2017 wirklich zu einem ökumenischen Ereignis wird.“ Die evangelische Kirche wolle diesen Weg ebenso mit der römisch-katholischen Kirche wie mit anderen christlichen Kirchen gemeinsam gehen.

(ekd-pm 22.09.2008 sk)








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