2008-09-22 11:58:41

D: Caritas gegen Pflege-Mindestlohn


Caritaspräsident Peter Neher sieht die Einführung eines Mindestlohns für die Pflegebranche kritisch. Zwar könne ein Mindestlohn mancherorts bestehende unwürdige Bezahlung von Pflegekräften verhindern, sagte Neher am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur in Freiburg. Gefährlich sei der Mindestlohn aber, weil ihn Politik und Pflegekassen schnell zum „Normlohn“ erklären könnten – und dann alle Pflegeeinrichtungen, die bislang höhere Löhne zahlten, „noch stärker unter Druck geraten“. Der Caritaspräsident bekannte sich zu einer angemessenen Bezahlung im Pflegebereich. Eine „qualitätvolle und anspruchsvolle Arbeit der Pflege“ habe ihren Preis, so Neher. Deshalb zahle die Caritas die höchsten Löhne der Branche. „Nur in Einzelfällen“ erhielten Caritasangestellte einzelner Häuser weniger. Dies sei aber dem harten Wettbewerb mit anderen Pflegeanbietern geschuldet, die oft mit Zustimmung der Gewerkschaften deutlich geringere Stundenentgelte vereinbart hätten. Der Politik warf Neher vor, sich bei der jüngsten Pflegereform vor einer längerfristigen Finanzierung gedrückt zu haben. „Die beschlossene Erhöhung des Beitragssatzes reicht höchstens bis 2013/2014. Dann gehen die Debatten von neuem los“, sagte der Caritasverbandschef.

(kna 22.09.2008 sk)







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