Ein Repräsentant des Moskauer Patriarchats hat die Katholiken vor angeblichen Expansionsbemühungen
gewarnt. Vertreter der katholischen Kirche wollten deren Einfluss in traditionell
orthodoxe Gebiete ausdehnen, zitiert die russische Nachrichtenagentur Interfax am
Donnerstag den stellvertretenden Außenamtssprecher des Patriarchats, Erzpriester Wsewolod
Chaplin. Er vervies zugleich auf enge Verbindungen zwischen Katholiken und Orthodoxen.
Im heutigen Russland kämpften Orthodoxe und katholische Kleriker und Laien gegen dieselben
Übel: „Abtreibung, Auflösung der Familie und einen Kult der Freizügigkeit in den sexuellen
Beziehungen, Medien und der Erziehung.“ Die gemeinsame Arbeit der Kirchen werde aber
von einer katholischen Ausdehnung erschwert. Als Beispiel nannte Chaplin die Ukraine,
wo die griechisch-katholische Kirche inzwischen einen landesweiten Vertretungsanspruch
zeige und offenbar die orthodoxen Christen „absorbieren“ wolle. (kna 19.09.2008
gs)