2008-09-18 12:32:55

Indien: Keine Angst vor Hindu-Fundamentalisten


RealAudioMP3 Die gewalttätigen Übergriffe gegen Christen in Indien reißen nicht ab. Im Gegenteil: Nach jüngsten Angaben der indischen Bischofskonferenz hat sich die Gewaltwelle neben Orissa auch auf andere Bundesstaaten ausgedehnt. Allein in den vergangenen Tagen haben fanatische Hindu-Fundamentalisten mehr als 15 Kirchen und christliche Denkmäler angegriffen. Extremisten zerstörten zum Beispiel eine Kirche in der Nähe von Kolar im Bundesstaat Karnataka. Die Kirche wurde komplett verwüstet, wie indische Medien am Mittwoch (Ortszeit) berichten.

Der syro-malankarische Bischof von Muvattupuzha, Abraham Mar Julius, vermutet, dass politische Interessen hinter den Ausschreitungen gegen Christen stecken.

„Ohne Zweifel stehen politische Ziele hinter den Angriffen. Denn man muss bedenken, dass Ende Dezember in Indien Wahlen durchgeführt werden. Deshalb suchen die hinduistischen Fundamentalisten einen politischen Feind. Sie möchten also die Hindus politisch vereinigen, um dann die Wahlen zu gewinnen.“

Die Bischöfe haben die Anschläge verurteilt und die Behörden aufgerufen, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um weitere Gewalttaten zu verhindern. Bischof Abraham Mar Julius:

„Laut Verfassung ist Indien ein säkularer Staat. Vor dem Gesetz sind alle Religionen gleichgestellt und haben somit die gleichen Rechte und Pflichten. Deshalb wird die katholische Kirche in Indien weiterhin für ihre Rechte einstehen. Falls nötig werden wir auch vor den Obersten Gerichtshof gehen. Wir haben absolut keine Angst vor diesen Angriffen.“

 
Papst Benedikt XVI. hatte bereits vor einem Monat die gewaltsamen Übergriffe auf Christen in Indien scharf verurteilt. 84 Prozent der 1,1 Milliarden Inder sind Hindus, knapp 14 Prozent Muslime und nur rund 2,4 Prozent sind Christen.

(rv/kap/zenit 18.09.2008 mg)








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