2008-09-17 11:34:59

Österreich: Leichtfried warnt vor bibl. Fundamentalismus


Die Bibel als „Anleitung zum Leben" soll wieder stärker ins Blickfeld der Kirche und jedes einzelnen Christen rücken. Das hat der St. Pöltner Weihbischof Anton Leichtfried am Dienstag bei einer Pressekonferenz in der niederösterreichischen Landeshauptstadt betont. Leichtfried vertritt die Österreichische Bischofskonferenz bei der Weltbischofssynode vom 5. bis 26. Oktober in Rom, die sich mit dem Thema „Das Wort Gottes im Leben und in der Sendung der Kirche“ beschäftigt. Evangelien seien keine „Informationsschriften“, sondern „Anleitung zum Leben“, betonte der Weihbischof: „Die wichtigste Botschaft ist, dass Gott mich liebt – und dass dies mein Leben verändert.“ Leichtfried warnte vor einem biblischen Fundamentalismus. Die Heilige Schrift sei „nicht eins zu eins Wort Gottes“, auch dürften nicht persönliche Sichtweisen hineininterpretiert werden. Die historisch-kritische Methode der Exegese stelle vielmehr die Frage, „was der Autor uns sagen will“. Dennoch gelte es, nicht bei der Exegese stehenzubleiben, hob Leichtfried hervor: „Die Bibel ist nicht für die Wissenschaft, sondern für das Leben geschrieben.“
Von der Synode, die nicht exegetisch oder liturgisch, sondern „pastoral, missionarisch und spirituell“ ausgerichtet ist, erwartet sich Leichtfried eine Reihe von Anstößen. Es würden keine Beschlüsse gefasst, vielmehr gehe es um den „weltweiten Austausch von Erfahrungen und Anregungen“. Papst Benedikt XVI. werde als „Hörender“ die meiste Zeit anwesend sein.
(kap 17.08.2008 bp)







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