Papst Benedikt hat
bei der Generalaudienz an diesem Mittwoch seine Reise nach Frankreich Revue passieren
lassen. Stichwortartig fasste er in mehreren Sprachen seine zehnte Auslandsreise als
Kirchenoberhaupt zusammen und erinnerte an die christlichen Wurzeln europäischer Kultur;
Gott sei keine Privatsache. Auf Deutsch sagte der Papst: „Zunächst führte mich
mein Weg in die Hauptstadt Paris. Ich grüßte damit symbolisch ganz Frankreich, in
dem die Kirche sehr früh schon eine bedeutende Kultur stiftende Rolle gespielt hat.
So lag es nahe, beim Treffen mit Vertretern aus dem Bereich der Kultur über die ,Ursprünge
der abendländischen Theologie und die Wurzeln der europäischen Kultur' zu sprechen.
Ausgangspunkt meiner Überlegungen war dabei das Mönchtum mit seiner Grundhaltung,
Gott zu suchen. Die Klöster waren stets Stätten der Kultur und ,Schulen des göttlichen
Dienstes', ,scholae dominici servitii'. Die Suche nach Gott und die Bereitschaft,
Ihm zuzuhören, bleiben auch heute Grundlage wahrer Kultur.” Doch der Papst
war vor allem als Pilger anlässlich der 150-Jahr-Feiern am südwestfranzösischen Marienwallfahrtsort
Lourdes unterwegs. „Die feierlichen Gottesdienste und die Begegnungen mit unzähligen
Gläubigen und Pilgern in Paris und vor allem in Lourdes haben mich und viele Menschen
sehr berührt. Lourdes ist wirklich eine Stätte des Lichtes, des Gebets, der Hoffnung
und der Bekehrung. Mit Maria betrachten wir das Geheimnis des Kreuzes und lernen,
die Kreuze des eigenen Lebens im Licht des Kreuzes Christi zu sehen. Es erinnert uns
daran, dass wahre Liebe auch das Leid einschließt und wir berufen sind, für unsere
Mitmenschen, besonders für die Leidenden, da zu sein. Maria hat in Lourdes einen bevorzugten
Ort der Begegnung mit der Liebe Gottes aufgetan, die gesund macht und Heil schenkt.
Dafür wollen wir dem Herrn danken.” Auch in den persönlichen Grüßen
in neun Sprachen legte der Papst den Pilgern Maria als Beispiel ans Herz: „Am
Kreuz hat uns Christus Maria zur Mutter gegeben. Wir dürfen darauf vertrauen, dass
sie als Mutter immer für die Nöte ihrer Kinder da ist. Im Licht, das von ihrem Antlitz
und von ihrem Lächeln ausgeht, scheint das Erbarmen Gottes durch. Bitten wir Maria,
mit uns den Weg unserer irdischen Pilgerschaft gehen. Von Herzen segne ich euch alle.”
(rv 17.09.2008 bp)