Vor dem Wirtschaftsstrafgericht des Kantons Freiburg hat der ehemalige Offizial des
Bistums Lausanne-Genf-Freiburg am zweiten Verhandlungstag weitere Vermögensdelikte
zugegeben. Der 57-jährige Priester peruanischer Abstammung gestand, weitere 300.000
Franken veruntreut zu haben. Der Priester sitzt wegen Betrug, Veruntreuung und Urkundenfälschung
und eventuell wegen ungetreuer Geschäftsführung vor Gericht. Die Deliktsumme wird
auf mehrere 100.000 Franken geschätzt. Das Urteil soll am 23. September fallen. -
Der Beschuldigte war von August 1991 bis Dezember 2003 Leiter des Kirchengerichts
des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg. Bislang hatte er gestanden, 1999 die Abfindungssumme
für ein Opfer von sexuellem Missbrauch in die eigene Tasche gesteckt zu haben. Nicht
geständig ist der Beschuldigte hingegen in 24 Fällen von Eheannullierungen, bei denen
er 17.000 Franken veruntreut haben soll. Vorgeworfen wird ihm ferner, zwischen 56.000
und 189.000 Franken direkt aus der Offizialskasse gestohlen zu haben. (kipa 17.09.2008
bp)