2008-09-16 13:08:27

Indien: Spannungen in Orissa gehen weiter


RealAudioMP3 Die Unruhen zwischen Christen und extremen Hindu-Gruppen in einigen indischen Bundesstaaten reißen nicht ab. Aus mehreren Teilen Indiens werden Ausschreitungen, Demonstrationen oder Angriffe gemeldet. Auch im Bundesstaat Orissa, wo Ende August eine Welle anti-christlicher Gewalt begonnen hatte, kommt es weiter zu regelrechter Hetzjagd auf Christen durch Hindus. Das berichtete uns an diesem Dienstag Erzbischof Raphael Cheenath von Cuttack-Bhubaneswar in Orissa.

„Viele Familien hier werden weiterhin angegriffen; ihre Häuser werden angezündet, und man zwingt sie, ihre Bibeln zu verbrennen oder ihre Kirche anzustecken, oder auch das Haus eines Freundes anzuzünden. In einigen Fällen zwingt man sie auch, ein Hindu-Ritual mitzumachen – sie sollen sich öffentlich zum hinduistischen Glauben bekennen. Unsere Einrichtungen – etwa die Klöster – schließen, eine nach der anderen; die Schwestern flüchten, sie sagen: ,Wir haben Angst. Wir trauen den Behörden mit ihren Versprechungen, uns zu beschützen, nicht. Wir kommen erst wieder, wenn sich die Lage gebessert hat.’“

In der Hauptstadt Neu-Delhi fordern zahlreiche christliche Organisationen, aber auch Parteien und Menschenrechtsverbände ein Verbot von militanten Hindu-Gruppen. Das Problem ist, dass die zwei großen Hindu-Verbände „Bajrang Dal” und „Vishwa Hindu Parishad“ der Hindu-Partei BJP nahestehen. In Paris findet Ende Oktober ein großer Gipfel der EU und Indiens statt; Italien hat dafür gesorgt, dass die antichristliche Gewalt in Orissa mit auf der Tagesordnung dieses Gipfels steht.

(rv 16.09.2008 sk)








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