Frankreich: Tauran zufrieden mit Papstreise

Jean-Louis Tauran hat eine sehr positive Bilanz der Papstreise nach Frankreich gezogen. Der französische Kardinal leitet in Rom den Päpstlichen Dialograt. Er sagte uns in einem Interview:

„Vor den Augen aller ist etwas Neues zutage getreten: Eine katholische Gemeinschaft in Frankreich, die sehr lebendig ist, die keine Angst davor hat, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen und die von den Schwierigkeiten nicht eingeschüchtert wird. Und zweitens hat mich die hohe Qualität der Liturgiefeiern beeindruckt, besonders der von Paris – das war für mich das Beste und Perfekteste, was man in Sachen Liturgie seit dem Konzil gesehen hat.“

In der französischen Öffentlichkeit ist die Reise Benedikts nach Paris und Lourdes auf überraschend großes Interesse und ein sehr positives Echo gestoßen. Es gab allerdings auch einige kritische Stimmen, etwa von der Sozialistischen Partei oder der Zeitung „Libération“. So habe der Papst etwa in seiner Ansprache an die französischen Bischöfe zu harte Worte gefunden, als es um das Thema Homo-Ehe oder Familienmodelle ging.

„Wie Sie sagen: Das sind die Journalisten, das ist ihr Eindruck. Keiner von den Bischöfen hat mir so etwas gesagt. Das ist der Hirte der Weltkirche, der mit den Hirten einer Ortskirche über ihre Sorgen und Herausforderungen spricht. Als jemand, der von außen wieder in seine Heimat kommt und deswegen genau hinschaut, habe ich gesehen: In Frankreich ist eine Kirche, die ihre Probleme kennt, aber die vorangeht und keine Angst hat.“

(rv 16.09.2008 sk)

In unserem Audio-Angebot finden Sie neben dem Interview von Kardinal Tauran auch einen Plausch mit unserem Korrespondenten auf der Papstreise, Mario Galgano.