2008-09-15 17:09:45

Schweiz: Prozess gegen ehemaligen Offizial begonnen


Vor dem Wirtschaftsstrafgericht des Kantons Freiburg hat an diesem Montag der Prozess gegen den ehemaligen Offizial des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg begonnen. Der 57-jährige Priester peruanischer Abstammung wird des Betrugs, der Veruntreuung, der Urkundenfälschung und eventuell der ungetreuen Geschäftsführung beschuldigt. Die Deliktsumme wird auf mehrere 100.000 Franken geschätzt. Das Urteil soll am 23. September fallen. Der Beschuldigte war von August 1991 bis Dezember 2003 Leiter des Kirchengerichts des Bistums Lausanne-Genf-Freiburg. Den Stein ins Rollen gebracht hat eine Anzeige des Bistums Anfang 2004, nachdem Unregelmäßigkeiten in den Bereichen Erstellen von Urkunden und Vermögensverwaltung festgestellt worden waren. Geständig ist der Angeklagte hinsichtlich des Vorwurfs, er habe 1999 die Abfindungssumme für ein Opfer von sexuellem Missbrauch in die eigene Tasche gesteckt. Das zwischenzeitlich von der Kirche entschädigte Opfer hatte 70.000 Franken verlangt, der fehlbare Offizial bediente sich jedoch mit 100.000 Franken aus der Bistumskasse und behielt das Geld für sich. Nicht geständig ist der Beschuldigte hingegen in 24 Fällen von Eheannullierungen, bei denen er 17.000 Franken veruntreut haben soll. Vorgeworfen wird ihm ferner, zwischen 56.000 und 189.000 Franken direkt aus der Offizialskasse gestohlen zu haben.
(kipa 15.09.2008 bp)








All the contents on this site are copyrighted ©.