2008-09-14 15:37:42

D: Querelen um Synagoge in Ex-Kirche


Eine Woche vor der Eröffnung der bundesweit ersten Synagoge in einer ehemaligen Kirche spitzen sich Querelen in der Jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld zu. Im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde die frühere Paul-Gerhardt-Kirche gekauft und zur Synagoge umgebaut. Nun soll sie am 21. September – gegen Widerstände in den eigenen Reihen – feierlich eingeweiht werden.
Unter den geladenen Ehrengästen ist auch der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU). Im Februar hatte eine Mehrheit der Gemeindemitglieder den bisherigen Vorstand – Irith Michelsohn und Paul Yuval Adam – abgewählt und einen neuen Vorstand gewählt. Doch da die Wahl angefochten wurde, kam es bislang nicht zu einer Amtsübergabe. Der neu gewählte Vorstand – bestehend aus Anna Petrowskaja und Mark Mazur – richtete über seine Rechtsanwaltskanzlei an den Ministerpräsidenten die Bitte, seine Teilnahme an der Einweihung zu überdenken. In dem Brief heißt es, der Umbau der ehemaligen Kirche zur Synagoge sei „ausschließlich auf Betreiben des bisherigen und jetzigen kommissarischen Vorstandes“ und „gegen den Widerstand nahezu der gesamten Jüdischen Kultusgemeinde Bielefeld“ erfolgt. Hintergrund für die Ablehnung sei der Widerstand von evangelischen Gemeindemitgliedern gegen den Kirchenverkauf gewesen. Im vergangenen Jahr hatte eine Bürgerinitiative nach dem Bekanntwerden der Verkaufspläne die Paul-Gerhardt-Kirche für drei Monate besetzt.
(idea 14.09.2008 mc)








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