Papst Benedikt XVI. hat klargestellt, dass er die vom Zweiten Vatikanischen Konzil
begonnene Liturgiereform nicht rückgängig machen will. Derartige Befürchtungen seien
„absolut unbegründet“, antwortete das Kirchenoberhaupt auf Journalistenfragen während
seines Flugs nach Paris am Freitag. Die von ihm selbst verfügte allgemeine Wiederzulassung
der alten Messe als „außerordentlicher Ritus“ stelle einen „Akt der Liebe und der
pastoralen Toleranz“ für Gläubige dar, die von der vorkonziliaren Gottesdienstform
geprägt seien. „Es ist klar, dass die erneuerte Liturgie die ordentliche Liturgie
der Kirche ist“, betonte der Papst. Es gebe keinerlei Gegensatz zwischen der Liturgie
des Konzils und der tridentinischen Form des Feierns, so Benedikt XVI. „Es handelt
sich um eine natürliche Entwicklung der Liturgie dieses Jahrhunderts, aber die Entwicklung,
auch wenn sie sich entwickelt, bewahrt ihre Identität.“ Die erneuerte Liturgie betone
stärker die gemeinschaftliche Teilnahme am Gottesdienst, sie sei aber mehr als nur
eine Versammlung einer Gemeinschaft. - In Frankreichs Kirche, wo die Minderheit der
Traditionalisten relativ stark ist, hatte der vor einem Jahr in Kraft getretene Papsterlass
zur Rehabilitierung der alten Messe für Spannungen gesorgt. (kna 12.09.2008 bp)