2008-09-10 17:16:34

Vatikan/Schweiz: Urknall-Experiment nicht im Widerspruch zur kath. Lehre


Die an diesem Mittwoch bei Genf begonnene Urknall-Simulation mit einem Teilchenbeschleuniger widerspricht nicht der katholischen Lehre. Das betonte der Vorsitzende des Weltverbandes der Wissenschaftler, Antonino Zichichi, gegenüber Radio Vatikan. Zichichi ist Mitglied in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Wörtlich sagte er: „Wissenschaften und Glaube sind beide Gaben Gottes, sagt Johannes Paul II.; die Wissenschaft führt zum Glauben. … Es ist viel logischer anzunehmen, dass die Naturgesetze einen Urheber haben, als sich vorzustellen, dass sie zufällig entstanden sind.“ - Nach fast 20-jähriger Vorbereitungszeit hatten Mitarbeiter des Kontrollzentrums des Europäischen Kernforschungszentrums (Cern) bei Genf den ersten Protonen-Strahl in die unterirdische Röhre des weltweit leistungsstärksten Teilchenbeschleunigers Large Hadron Collider (LHC) geschickt. Mit der Erzeugung des winzigen Protonenstrahls in einem Vakuum-Tunnel 100 Meter unter dem Schweizer Juragebirge haben die Forscher nach eigener Einschätzung das größte wissenschaftliche Experiment in der Geschichte der Menschheit gestartet. Der Röhrenring mit einer Länge von 27 Kilometern soll die Bedingungen kurz nach der Entstehung des Weltalls simulieren und Elementarteilchen erzeugen, deren Existenz sich bislang nur theoretisch berechnen ließ. In der Anlage sollen bald winzige Elementarteilchen annähernd mit Lichtgeschwindigkeit aufeinander geschossen werden, um Rätseln der modernen Physik wie der dunklen Materie und schwarzen Löchern auf die Spur zu kommen.
(rv/reuters/afp 10.09.2008 bp)








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