Der neue Präsident Lee Myung-bak hat sich bei den Buddhisten des Landes entschuldigt.
Er bedaure von Herzen „jedes Mißverständnis, das die buddhistische Gemeinschaft des
Landes verletzt haben mag“, meinte Lee bei einer Kabinettssitzung. Ausgelöst wird
der buddhistische Unmut durch die starke Stellung von Christen im neuen Kabinett:
Den 12 christlichen Ministern steht nur ein buddhistischer Kollege zur Seite. Buddhistische
Gruppen befürchten dadurch mögliche Diskriminierungen. Die Durchsuchung des Autos
eines prominenten buddhistischen Mönches im Juli ist ihnen ein warnendes Beispiel;
gegen die Durchsuchung haben vor kurzem in Seoul 60.000 Menschen protestiert, darunter
etwa 7.000 buddhistische Mönche in ihren Roben. Präsident Lee ist selber Christ. Sein
Kabinett beschloss jetzt, Beamte zu besonders strenger religiöser Neutralität anzuhalten.
Der Buddhismus ist die älteste der großen Religionen in Korea. Nach offiziellen Angaben
stellen sie fast 23 Prozent der Bevölkerung; die verschiedenen christlichen Konfessionen
machen in Südkorea nach den gleichen Angaben fast dreißig Prozent der Bevölkerung
aus.