Ravasi: „Bibel will proklamiert sein“

Am 5. Oktober – also in knapp einem Monat – startet die Bischofssynode zum Thema Bibel. Und, gleichzeitig, ein ganz besonderes Experiment: Der ganze Text der Bibel, von Genesis bis Apokalypse, wird rund um die Uhr in einer römischen Kirche vorgelesen, in „Santa Croce in Gerusalemme“. Erzbischof Giovanni Ravasi ist Leiter des Päpstlichen Kulturrates und von Haus aus Bibelwissenschaftler. Er sagte uns über das Bibel-Event:

„Das wird ein beeindruckendes Erlebnis, denn wir dürfen ja nicht vergessen: Die Bibel sieht sich selbst vor allem als Wort, und in der Natur des Wortes liegt es, dass es laut proklamiert werden will. Darum ist es wichtig, zurückzukehren zum Wort, es erklingen zu lassen, Vers für Vers. Gelesen von so vielen Menschen wie möglich, von den Stimmen der Menschheit – mit dem Papst, der die ersten Verse der Bibel liest, die Verse, mit denen das Wort das Schweigen des Nichts beendet.“ 
Auch Vertreter anderer christlicher Konfessionen sowie des Judentums werden sich an der öffentlichen Bibellesung beteiligen. Unklar ist noch, ob der Papst „nur“ aus dem Vatikan zugeschaltet wird oder wirklich selbst zum Auftakt des Bibel-Marathons kommt.

(rv 09.09.2008 sk)